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Nachhaltig Bauen mit Holz – Option oder Ilusion?

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Immer mehr Bauherren legen neben einem möglichst günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis viel Wert auf Umweltaspekte. Das betrifft nicht nur die Energieeffizienz der Gebäude, sondern auch die Nachhaltigkeit der verwendeten Baumaterialien.

Da kommt vermehrt die Frage nach Holzhäusern auf. Dabei kursieren die widersprüchlichsten Gerüchte darüber, ob ein Neubau mit und aus Holz nun der Nachhaltigkeit dient oder nicht. Nähern wir uns diesem Thema doch einmal Schritt für Schritt und wagen am Ende eine vorsichtige Bewertung.

Was heißt nachhaltig Bauen?

Der Begriff des nachhaltigen Bauens bezeichnet die möglichst klimaneutrale und energieeffiziente Verwendung und Nutzung von Baustoffen. Und das nicht nur während der Errichtung und Nutzung eines Gebäudes. Nachhaltigkeit bezieht sich vielmehr darauf, dass die Baustoffe bereits in der Phase der Beschaffung bzw. Bereitstellung die Natur so wenig wie möglich belasten. Und auch beim Rückbau bzw. der Entsorgung der Baumaterialien (nach der Nutzungsdauer von etwa 50 bis 100 Jahren) wird Wert darauf gelegt, dass die Entsorgung klimaneutral oder idealerweise sogar klimapositiv erledigt werden kann.

Die weiteren Parameter des nachhaltigen Bauens betreffen die Energiebeschaffung und Energieeffizienz des Gebäudes an sich und dürfen hier nachrangig betrachtet werden – Wechselwirkungen und Themenüberschneidungen mit dem nachhaltig erzeugten und genutzten Baustoff ergeben sich ohnehin, sind hier aber nicht das zentrale Thema. Ebenso ist die Frage nach Begrünung von Wand- und Dachflächen als klimaschonende Maßnahme zwar ein Thema bei der Nachhaltigkeitsbetrachtung, können hier aber nur am Rande erwähnt werden.

Geht das auch mit Holz?

Um Holz als nachhaltigen Baustoff betrachten und nutzen zu können, müssen verschiedene Faktoren erfüllt sein. Zum einen müssen kurze Transportwege eingehalten werden. Teakholz beispielsweise wäre, im Gegensatz zu einheimisch geschlagener Eiche oder Buche, nicht nachhaltig. Dazu muss darauf geachtet werden, dass das Holz robust und widerstandsfähig sein muss, damit es nicht ständig erneuert und ausgebessert werden muss.

Aber insgesamt bietet Holz hervorragende Voraussetzungen für die Verwendung in Wohngebäuden, aber auch kommerziell genutzten Bauwerken. Holz hat sehr gute Dämmeigenschaften, ist atmungsaktiv und erzeugt eine warme Atmosphäre.

Holz als Rohstoff

Holz ist ein relativ schnell nachwachsender und regional fast überall verfügbarer Rohstoff. Das macht Holz so attraktiv als Baustoff.

Zwar gehen der Umwelt durch das Abholzen von Bäumen einige Katalysatoren und Sauerstofflieferanten verloren. Das kann aber durch gezielte Aufforstungen kompensiert und sogar in eine positive Bilanz gewandelt werden. Werden beispielsweise Mischwälder gezielt und intelligent aufgeforstet, vermindert dies die Gefahr von Schädlingsbefall. Und mit den richtigen Maßnahmen kann das Bauen mit Holz auf diese Weise auch umweltfreundlich gestaltet werden.

Tipps für nachhaltiges Bauen

Nachhaltig Bauen mit Holz ist ein sehr sensibles Thema. Nicht nur die Baustoffe an sich, sondern auch die zusätzlichen Dämmstoffe und Energiequellen müssen höchsten Nachhaltigkeitsstandards genügen, damit das gesamte Projekt auch erfolgreich wird.

Wem der Baustoff Holz nicht genügt, kann den Effekt noch durch Begrünungen an der Fassade und am Dach verstärken. Hier wird klimawirksam und effizient an der Luftqualität gearbeitet. Da Wohnen und Arbeiten an sich nur in Ausnahmefällen klimaneutral passiert, wird hier der ökologische Fußabdruck auf ein Minimum reduziert, unter idealen Umständen sogar ins Positive gedreht.

Zentral ist natürlich auch die Energieversorgung. Allen kurzfristigen politischen Unwirren zum Trotz sollten erneuerbare Energien als nachhaltiger angesehen werden als die konventionellen Energiequellen. Wer also auf seinem Dach auch noch eine Photovoltaik- oder Solaranlage installiert, kommt unter dem Strich nicht nur günstiger als mit Strom aus dem öffentlichen Energienetz, er handelt auch umweltfreundlich. Und das ist in Zeiten, in denen der Klimawandel in aller Munde ist, ein wichtiger Punkt. Und das gilt nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Bestandsgebäuden. Unabhängig von etwaigen anderen Sanierungs-, Renovierungs- oder Modernisierungsvorhaben.

Nachhaltigkeitsberatung

Nachhaltigkeitsberatung ist in Zeiten des Klimawandels für fast alle Unternehmen eine Pflicht, zumindest eine moralische Verpflichtung. Eine solche Beratung kann helfen, ungeahnte Sparpotenziale in allen Bereichen des Unternehmens aufzudecken. Das fängt bei der Gestaltung der Schreibtische und Arbeitsroutinen an (warum muss man einen energiefressenden PC nehmen, wenn ein Laptop die gleichen Bedürfnisse erfüllt? Muss jede Mail notwendigerweise ausgedruckt werden?) und hört bei einer energieeffizienten Serverhardware noch lange nicht auf. Die Themen Fuhrparkmanagement und allgemeine Stromsparoptionen werden genau so thematisiert.

Für Gewerbe und Privat

Wenn Sie für Ihr Unternehmen einen Neu- oder Erweiterungsbau planen, wird eine seriöse Nachhaltigkeitsberatung wertvolle Tipps und Hilfestellungen geben. Eine Blaupause gibt es nicht, dazu sind die einzelnen Grundvoraussetzungen der Unternehmen und die lokalen Bestimmungen einfach zu komplex. Eine individuelle Beratung ist unersetzlich, um ein Konzept zu erarbeiten, dass einerseits den Erfolg des Unternehmens nicht gefährdet, andererseits aber auch umweltfreundlich und kosteneffizient ist.

Was für Unternehmen gilt, ist aber auch für den privaten Eigentümer beim Hausbau von Interesse. Auch hier wird eine Beratung die Nachhaltigkeitsaspekte in den Vordergrund stellen. Auf Wunsch wird auch der Kontakt zu anderen Fachleuten, die sich unter Umständen in einzelnen Fachgebieten hervorragend auskennen, hergestellt. Nicht jeder Architekt wird sich beispielsweise mit Holzhäusern auskennen und sich einen solchen Bau auch zutrauen. Nachhaltig Bauen mit Holz ist schließlich kein Kinderspiel, sondern ein diffiziles und in der Anschaffung eher teures Unterfangen. Dass da nichts schiefgehen sollte, liegt im Interesse eines jeden Hausbauers.

Fazit

Es ist absolut möglich, nachhaltig mit Holz zu bauen. Allerdings ist es nicht immer sinnvoll. Wenn beispielsweise die falsche Holzart gewählt wird (witterungsanfällig, nicht regional verfügbar, zu pflegeintensiv) wird aus dem guten Vorsatz schnell ein unangenehmer Bumerang. Die Kostenfrage ist natürlich auch ein wichtiger Punkt. Holz ist nicht eben billig, gerade im Vergleich zu anderen Baustoffen, die ebenfalls dem Nachhaltigkeitsprinzip entsprechen. Hier gibt es inzwischen eine reiche Auswahl an möglichen Stoffen, die zum Teil aus recyceltem Material bestehen und leicht, sauber und effektiv zu entsorgen und teilweise sogar erneut zu recyceln sind.

Holz bietet dagegen den Vorteil, dass es sich um einen natürlichen Baustoff handelt, der Wärme speichert und eine gemütliche Atmosphäre schafft. Entsprechend vorbehandelt ist eine erhöhte Brandgefahr nahezu ausgeschlossen. Und im Rückbau- und Wiederverwertungsprozess kann Holz auch noch als Wärmequelle dienen.

Holz als nachhaltige Alternative?

Zusammenfassend kann man sagen, dass Holz als nachhaltiger Baustoff sicherlich eine gute und gangbare Alternative darstellt, wenn die Kosten nicht absolut im Vordergrund stehen. Wenn man darauf achtet, dass das Holz auch nachhaltig angebaut wurde und Wiederaufforstung betrieben wird, ist Holz sogar eine der nachhaltigsten Alternativen für Gebäude schlechthin.

Allerdings ist dabei zu beachten, dass Holz auch noch nach Abschluss des Bauprozesses eine gewisse Pflege benötigt, die zum Teil viel Aufwand erfordert. Es ist schließlich niemandem damit gedient, wenn sich nach wenigen Jahren der Holzwurm an einem Gebäude sattfressen kann, dafür aber das Haus in seiner Statik leidet. Wenn Sie jedoch auch bis ins letzte Detail auf einen natürlichen und nachhaltigen Baustoff Wert legen, führt letzten Endes kein Weg am Holz vorbei.