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Das sollten Sie beachten, wenn Sie ein eigenes Haus entwerfen möchten

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Der Bau eines Eigenheims ist einer der ganz großen Schritte im Leben. Obwohl es inzwischen viele Häuser „von der Stange“ gibt, die nach einem festen Plan sozusagen in Massenproduktion errichtet werden und deshalb erschwinglicher sind, so wollen viele künftige Eigenheimbesitzer doch ihr ganz persönliches Haus entwerfen. Oft haben sie ganz genaue Vorstellungen davon, wie dieses Traumhaus am Ende aussehen soll. Die gedankliche Planung ist oftmals schnell erledigt, allerdings ist der Entwurf einer eigenen Immobilie keine Banalität, die sich während des Essens am Mittagstisch erledigen lässt.
Wollen Sie ein eigenes Haus entwerfen, gibt es viele Dinge zu beachten, angefangen beim Grundriss, über die Platzierung der Fenster und Türen, bis hin zu Anschlüssen für Elektrizität, Heizung und anderes.

Hausplanung – Wie funktioniert das?

Am Anfang sollte eine grundlegende Idee stellen. Stellen Sie sich vor, in welchem Haus Sie würden leben wollen, wenn Geld keine Bedeutung hätte. In dieser Anfangsphase können Sie erst einmal Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Schalten Sie Ihre Rationalität weitgehend ab und ignorieren Sie all ihr Wissen um Vorschriften, die nötigen Baumaterialien und deren Kosten.

Inspiration können Sie sich in einschlägigen Architekturzeitschriften oder auch im Internet holen. Es gibt so gut wie kein Design für Eigenheime, das nicht im Internet zu finden wäre. Von absolut bodenständig bis hin zu kreativ und völlig exzentrisch, es ist grundsätzlich alles in den Weiten des World Wide Web zu finden. Auf verschiedenen Social-Media-Plattformen gibt es zudem Gruppen und weitere Communitys, die sich ganz diesem Thema widmen. Anregungen und Ideen werden Sie also in mehr als ausreichender Menge finden, wenn Sie ein eigenes Haus entwerfen möchten.
Die Rücksichtnahme auf aktuelle Trends ist dabei nicht notwendig. Es ist immer wieder zu beobachten, dass Trends, die lange als überholt galten, plötzlich ein Comeback erleben, meist mit innovativen Neuerungen.

Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, die Sie inspirieren können. So können Sie zum Beispiel Wohngebiete abfahren und dort Häuser fotografieren, um Ihren Ideenschatz zu erweitern. Fremde Häuser dürfen Sie übrigens fotografieren, solange Sie sich selbst auf öffentlichem Grund befinden und das fotografierte Gebäude ohne weitere Hilfsmittel frei einsehbar ist. Hier muss auch das Persönlichkeitsrecht beachtet werden, was vor allem bedeutet, dass sich fremde Personen nicht auf dem Bild befinden dürfen, wenn diese nicht die Einwilligung gegeben haben, fotografiert zu werden.

Konkretisierung der Ideen

Nachdem Ihr Kopf nun mit vielen Ideen gefüllt ist, fragen Sie sich, wie hoch Ihr Budget für den Hausbau ist. Und hier beginnt die Etappe auf dem Weg zum Eigenheim, bei dem die meisten zukünftigen Bauherren womöglich auf die Hilfe eines Experten zurückgreifen sollten.
Denn hat man eine Idee für ein Haus, ist es oftmals schwierig, zu kalkulieren, was die Umsetzung dieser Idee letztlich kosten wird. Es kann empfehlenswert sein, an dieser Stelle einen zertifizierten Finanzplaner zu konsultieren. Dieser kann mit Ihnen zum einen Ihr Budget prüfen, zum anderen kann er Sie über Kosten, die viele enthusiastische Hausbauer zunächst nicht bedenken, aufklären, etwa über Grundstücksabgaben und Steuern.

Nun, nach einer mehr oder weniger harten Begegnung mit der Realität, können Sie Ihre ursprünglichen Ideen konkretisieren. Stellen Sie sich dabei zunächst die Frage, welche Bedingungen Ihr Haus unbedingt erfüllen muss. Gibt es bestimmte Räume, die Sie benötigen, eine spezielle Anordnung der Fenster und / oder Türen? Wollen Sie Fensterbänke, auf denen man gemütlich sitzen kann oder einen Kamin?

Wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, können Sie damit beginnen, einen ungefähren Grundriss zu zeichnen. Die wichtigsten Räume sollten dabei zuerst eingezeichnet werden, ebenso notwendige Funktionsräume. Für jede Etage sollte aus Gründen der Übersichtlichkeit ein gesondertes Blatt Papier verwendet werden.

Die Pläne nehmen Gestalt an

Nach dem Entwurf des Grundrisses gibt es zwei mögliche Optionen, wie Sie weiter verfahren können: Entweder, Sie arbeiten jetzt mittels einer speziellen Software den idealen Grundriss am Rechner aus, oder Sie begeben sich zunächst auf die konkrete Suche nach einem geeigneten Grundstück, auf dem Ihr Eigentum einmal stehen soll.

Empfehlenswert ist hier, zunächst nach dem Grundstück zu suchen. Diese empfohlene Reihenfolge ist dem Umstand geschuldet, dass nicht jedes Haus auf dem Grundstück gleich gut aussieht. Es kann Konstellationen geben, in denen sich das eigene Haus, auch wenn es gut durchdacht und architektonisch gelungen ist, eher unangenehm von der Nachbarschaft abhebt.
Bei der Auswahl Ihres Grundstücks sollten Sie einige Dinge beachten, wie zum Beispiel die Verkehrsanbindung, die Nähe zu Einrichtungen und Geschäften der Grundversorgung, etc.

Haben Sie Kinder, so kann auch die Distanz zur nächsten KITA oder Schule ein wichtiges Entscheidungskriterium darstellen. Zudem sollte die Beschaffenheit des Untergrundes bedacht werden, denn befindet sich das Wunschgrundstück zum Beispiel in hügeligem Terrain mit felsigem Untergrund, werden wahrscheinlich vor Baubeginn weitere Arbeiten erforderlich, die die Gesamtkosten beim Bau der Wunschimmobilie schnell in ungeahnte Höhen treiben können.

Software

Ist die Frage nach dem passenden Grundstück (prinzipiell) geklärt, können Sie mittels spezieller Software den idealen Grundriss am PC ausarbeiten. Gute Programme sind für diesen Zweck zum Beispiel „Home Designer Suite“, „Room Sketcher“ und „Virtual Architect“. Je nach gewähltem Funktionsumfang gibt es dieser Programme bereits ab 100 Euro. Derartige Software erfordert meist eine gewisse Einarbeitungszeit, die wichtigsten und teils auch weitergehenden Funktionen werden aber auf Video-Plattformen im Internet in Form von Tutorials erklärt. Bei der Ausarbeitung dieses Grundrisses ist es wichtig, das Layout genau zu überprüfen. Gerade Anfänger machen viele Fehler bei der Planung, die jedoch schnell zu gravierenden und teuren Problemen heranwachsen können, wenn sie unüberprüft während des Baus umgesetzt werden.

Zusammenarbeit mit Architekt

Kurz vor Vollendung Ihres Plans konsultieren Sie einen Architekten, mit dem Sie Ihre Pläne besprechen. Ein Tipp, den Sie sich zu Herzen nehmen sollten: Hören Sie auf den Architekten und folgen Sie seinen Ratschlägen! Sie haben vielleicht Ihre genauen Vorstellungen, doch der Architekt kennt aus seiner beruflichen Erfahrung weitere Aspekte, die zu berücksichtigen sind, sodass möglicherweise einige Ideen an den Gesetzen der Physik, den örtlichen Bauauflagen oder anderen praktischen Aspekten scheitern werden.

Ihre Aufgabe besteht darin, möglichst gut Ihre eigenen Vorstellungen zu vertreten und gemeinsam mit dem Architekten Ideen zu erarbeiten, wie diese umgesetzt werden können. Der Architekt wird dank der Berufserfahrung schnell wissen, wie das Idealbild in Ihrem Kopf aussieht und dabei sozusagen als Gedankenleser fungieren, der Ihre Gedanken in einen richtigen Bauplan umsetzt. Ein guter Architekt erledigt seine Arbeit natürlich nicht umsonst, rechnen Sie mit einem Stundensatz von 100 Euro bis 150 Euro.

Tipps für die Hausplanung

Einige Tipps für die Hausplanung könnten ebenfalls hilfreich sein:

  • überprüfen Sie dringend, ob Ihre Entwürfe mit der örtlichen Bauordnung im Einklang stehen. Überprüfen Sie zusätzlich, ob Bestimmungen über den Brandschutz eingehalten werden. Auf diese Punkte sollte auch Ihr Architekt sein Augenmerk legen
  • wurde der Grundstein gelegt, ist dringend davon abzuraten, nachträglich Veränderungen am Entwurf vorzunehmen. Dies kann zu drastischen Mehrkosten beim Bau führen
  • im Entwurf sollten Sie spezielle Wünsche, die nicht zur Diskussion stehen, farblich kenntlich machen. Hierbei sind aber auch gesetzliche Bestimmungen und die unüberwindbaren Gesetze der Physik zu beachten.

Fazit

Wollen Sie Ihr eigenes Haus entwerfen, so sind viele Schritte durchzuführen und etliche Aspekte zu beachten, bis das Ziel erreicht ist. Das Internet kann auf diesem Weg eine große Hilfe darstellen, von der ersten Inspiration bis hin zur Auswahl eines passenden Grundstücks und dem Erwerb von Lizenzen für Software, die zur Erstellung des perfekten Grundrisses benötigt wird. Am Ende sollten alle Ihre Pläne mit einem Architekten durchgesprochen werden, wobei es sich dringend empfiehlt, auf dessen Expertise zu vertrauen.