Was US-Bürger „house-warming“ nennen, feiern französische Häuslebauer als „pendaison de crémaillère“. Deutsche Familien freuen sich zur Einzugs-Party über Salz und Brot. Doch welchen Hintergrund haben diese Bräuche eigentlich – und was gilt es sonst noch bei der Hauseinweihung zu beachten? Ganz gleich, ob Sie Gast oder Gastgeber des kleinen Spektakels sind: Hier erfahren Sie es!
Warum überhaupt eine Hauseinweihung?
Woher der Brauch rührt, das fertiggestellte Haus mit einer zünftigen Party einzuweihen, ist nicht ganz sicher. Fest steht nur: Es ist eine wunderbare Gelegenheit, die Nachbarn kennenzulernen und sich bei allen Helfern zu bedanken. Damit das Fest stressfrei über die Bühne geht, haben wir ein paar wertvolle Tipps und Tricks auf Lager. Außerdem lernen Sie ganz nebenbei ein paar Bräuche kennen, mit denen Sie auf Ihrer eigenen oder jeder anderen Hauseinweihungs-Party für Stimmung sorgen.
Allgemeine Hinweise zur Hauseinweihung
Unmittelbar nach der Fertigstellung ist das Haus noch lange nicht perfekt. Damit müssen Sie sich sowohl als Gastgeber wie als Besucher abfinden. Der Anspruch, in komplett eingerichteten, klinisch reinen und durchgestylten Räumen zu feiern, ist auf beiden Seiten überzogen. In der Regel gibt es im neuen Domizil über längere Zeit viele kleine Baustellen, die erst nach und nach verschwinden. Dementsprechend ist eine Hauseinweihung weniger Gala als vielmehr lockere Party. Das spiegelt sich sowohl im Interieur als auch in der Kleidung wider. Es wird und darf alles ein bisschen improvisiert wirken; hat dafür jedoch einen ganz besonderen Charme.
Sie selbst veranstalten die Einweihungs-Party
Die geschilderten Umstände entbinden Sie natürlich nicht von ein paar Vorbereitungen. Auf jeden Fall sollten der Eingangsbereich und das Gäste-WC sauber und aufgeräumt sein, denn hier herrscht am Tag der Party garantiert Publikumsverkehr. Darüber hinaus brauchen Sie jedoch keinen Großputz veranstalten. Überlegen Sie vielmehr, welche Bereiche des Hauses Sie am liebsten präsentieren würden – und sorgen Sie dort für eine einladenden Atmosphäre.
Summernight-Feeling im Kerzenschein
Angenommen, die Party findet im Sommer statt. Dann machen Sie es Ihren Gästen auf der Terrasse oder im Garten gemütlich. Sitzecken mit vielen Kissen, Beistelltische und stimmungsvolle Beleuchtung täuschen über manchen Fauxpas hinweg. Sammeln Sie bereits im Vorfeld Gläser oder bedienen Sie sich am nächstgelegenen Sammel-Container, um jede Menge Windlichter zu kreieren. Sie entstehen ganz einfach mit Hilfe von Frühstückstüten, die Sie falten, mehrfach lochen und um die Gefäße legen. Bestückt mit Maxi-Teelichtern oder Grabkerzen brennen die kleinen Laternen nach einmaligem Anzünden mehrere Stunden, sodass Sie kaum noch darum kümmern müssen. Die Verpflegung mit Speisen kann via Grill oder Fingerfood-Buffet erfolgen – wobei Sie gern auf die Mitwirkung Ihrer Gäste oder eines externen Dienstleisters setzen dürfen.
Klassisches House-warming im Winter
Für die Winter-Variante richten Sie einen Raum des Hauses her; achten hier jedoch auf Ordnung und Gemütlichkeit. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob die Standorte einzelner Möbel der tatsächlich geplanten Einrichtung entsprechen. Hauptsache, alle finden Platz und fühlen sich wohl. Sie dürfen also gern das Sofa aus dem Gästezimmer herüberrücken oder die Küchenstühle ins Wohnzimmer stellen.
Für maximales Feeling dimmen Sie das Licht oder stellen auch hier viele Kerzen auf. Verfügt der Raum über einen Kamin, ist die Atmosphäre sowieso gesichert und braucht nur noch wenig Zutun. Zur Verpflegung können Sie wiederum auf Mitgebrachtes oder ein Häppchen-Buffet setzen. Auch gemeinsam belegte Pizza, ein Fondue oder Käseplatten sind leicht umzusetzende Verköstigungs-Variationen für die Hauseinweihungs-Party.
Ein Highlight im Chaos
Um trotz aller Improvisation ein wenig zu glänzen, könnten Sie Ihren Gästen einen besonders guten Tropfen kredenzen. Handelt es sich dabei um Zutaten für Longdrinks, sorgen Sie zugleich für etwas Unterhaltung – denn das Mixen nimmt einige Zeit in Anspruch. So könnten Sie die Teilnehmer Ihrer Hauseinweihungs-Party am Ergebnis eines vorangegangenen Gin Tastings teilhaben lassen. Die Kreationen, die Sie dabei verkosten, bringen eine jeweils eigene Geschichte mit – und bereichern Ihre Feier durch verblüffende Facts und Aromen.
Sie sind Gast auf einer Einweihungs-Party
Gleichzeitig sind hochwertige Spirituosen ein hervorragendes Einzugsgeschenk – denn was gibt es Schöneres, als nach getaner Arbeit im neuen Heim einen edlen Feierabend-Drink zu genießen? Voraussetzung dafür ist, dass Sie die Vorlieben der Gastgeber*innen bereits kennen oder unauffällig in Erfahrung gebracht haben. Anderenfalls könnten Sie sie mit einem Gutschein für Gin Tasting Stuttgart, Mannheim oder Bielefeld erfreuen – je nachdem wo Sie wohnen – und auf einen buchstäblich eigenen Geschmack bringen.
Eine andere Möglichkeit sich beliebt zu machen sind Hilfsangebote zur Vorbereitung der Party. Einmal gründlich durchfegen und/oder -wischen ist ein vergleichsweise kleiner Aufwand; hilft den gestressten Bauherren aber sehr. Auch die oben erwähnten Windlichter oder ein Beitrag zum Buffet machen nur wenig Mühe; sorgen jedoch für einen großen Effekt.
Symbole, Rituale und Traditionen
Unabhängig davon gibt es Hauseinweihung Rituale, die jeder Gast kennen sollte:
- In katholisch geprägten Gegenden hat sich bis heute das Ritual der Segnung gehalten. Dabei wird Gott gebeten, das Gebäude und seine Bewohner jeder Art von Schaden zu bewahren. Vortragen kann diesen Wunsch prinzipiell jeder; er ist aber nur dort angebracht, wo der christliche Glaube tatsächlich gelebt wird. Zudem sollten Sie das Sprüchlein mit Würde vortragen, damit die Gastgeber*innen sich nicht in ihrer Religiosität verletzt fühlen.
- Als Variation der traditionellen Segnung kann ein Schild dienen, das Sie den Hausbewohner*innen überreichen. Auch Namensplaketten für Haustür und/oder Briefkasten sind ein beliebtes Mitbringsel zur Einweihungs-Party. Allerdings sollten Sie sich auch hier recht sicher sein über den Geschmack der Bewohner*innen, damit Präsente wie diese wirklich Freude machen.
Die Brotauswahl
Auch beim Klassiker der Hauseinweihung, dem Überreichen von Brot und Salz, kann Geschmack eine Rolle spielen – nämlich dann, wenn es sich um regionale Backwaren handelt. Sind die Bauherren aus einer anderen Gegend hinzugezogen, bilden lokal gebräuchliche Sorten ein doppelsinniges Geschenk. Sie greifen ein altes Ritual auf UND machen die Ankömmlinge mit Spezialitäten der neuen Heimat vertraut. Beispiele für ganz besondere Gebäckstücke sind:
- bayrische Brez‘n
- sächsische Bemmchen
- Hamburger Franzbrötchen
- Berliner Schrippen nach ostdeutscher Art
Doch auch ein gewöhnliches Roggen- oder Weizenbrot erfüllt den Sinn dieser Gabe: den Wunsch, dass die Hausherren niemals Not leiden und hungern müssen. Das dazu gereichte Salz symbolisiert Reichtum – denn so alltäglich das Gewürz heute ist, so selten und kostbar war es in früheren Zeiten. Eine buchstäbliche Aufwertung erfährt das bekannte Ritual durch den Brauch, Münzen in den Brotlaib einzubacken bzw. in die Krume zu stecken.
Alternativ dazu können Sie das Geld direkt überreichen – etwa in Form eines gut gefüllten Sparschweins. Die verkannten Tiere gelten allgemein als Glücksbringer und sind im neuen Heim sicher besonders willkommen. Nach altem hanseatischem Brauch werden Geld-Präsente gar nicht erst verpackt, sondern mit viel Gelärm und Gelächter in den Hausflur geworfen – auf, dass die Münzen in diesem Gebäude immer klingen mögen.
Mehr Ideen durch Medien und Mundpropaganda
Na, war etwas Passendes für Sie dabei? Wenn nicht, halten Sie Augen und Ohren offen: in Einrichtungsmagazinen und auf Hausbau-Portalen sowie im Freundeskreis gibt es noch viel mehr Anregungen, die Hauseinweihungs-Party zu gestalten. Sowohl als Gastgeber wie als Gast können Sie sich fast überall informieren – und finden nahezu unzählige Möglichkeiten, Bräuche zu pflegen oder zu variieren. Viel Spaß dabei und eine schöne Feier!