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Wie wichtig ist eigentlich eine qualitative Bauforschung?

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Bauen wir etwas auf und dann schauen wir, was passieren wird? So funktioniert Bauplanung sicher nicht. Millionen von Gebäuden werden auf der Welt gebaut. Täglich entstehen neue Objekte auf allen Kontinenten. Ihre Technologie und ihre Bauweise wird dabei in der Regel jedes Jahr besser. Grund dafür ist, dass immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen werden darüber, was gut ist und was nicht. Das Fachgebiet, das sich damit beschäftigt nennt sich Bauforschung. Wir schauen uns an, worum es dabei geht und wie sie die Architektur beeinflusst.

Was ist Bauforschung?

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Es gibt zahlreiche alte Weisheiten in allen Kulturen, die alle darauf hinauslaufen, dass man aus jedem Sachverhalt etwas lernen kann. Das ist absolut richtig so und vor allem im Bauwesen wurde das schon seit je her deutlich unter Beweis gesellt. In Ägypten wurden die Pyramiden errichtet. Chinesen bauten die große Mauer. Die Bauwerke der Römer stehen heute noch stolz und stabil da. Wie kann das sien? Kluge Leute versuchten schon immer aus jedem Bauwerk Erkenntnisse zu ziehen. Sie schauten sich an welche positiven Aspekte und welche negativen Aspekte eine bestimmte Technologie bei der Errichtung mit sich brachte. Beim nächsten Gebäude sollte es dann besser gemacht werden. Bauforscher gab es also schon in der Antike. Allerdings waren die damaligen Methoden nicht sonderlich wissenschaftlich. Es war eher so etwas wie Learning By Doing durch genaue Beobachtung. Heute ist das anders. Sämtliche Aspekte lassen sich mit mathematischen Modellen berechnen, meist per Computer. Wenn ein Material untersucht werden muss, dann nimmt man eine Probe, steckt sie in den Labor Behälter und in ein paar Tagen weiß man einfach alles darüber. An den Hochschulen oder in den Forschungsabteilungen großer Firmen werden solche Erkenntnisse gesammelt und immer weiter entwickelt. Vieles konnte im Nachhinein aus der historischen Architektur gelernt werden. Der Kenntnisstand war vor langer Zeit schon sehr beachtlich. Heute kommt regelmäßig etwas Neues hinzu.

Bauforschung bedeutet also grundsätzlich: Die wissenschaftliche Analyse von Bauwerken.

Was ist qualitative Bauforschung?

Die Bauforschung unterteilt sich in verschiedene Fachgebiete. Denn theoretisch kann man jegliches Konstrukt auf tausende verschiedene Aspekte hin untersuchen:

  • Wie wirkt sich das Gebäude auf das soziale Umfeld aus?
  • Wie hoch ist der künstlerische Wert?
  • Welche Baukosten wurden verursacht und wie ließen sich Einsparungen erzielen?
  • Welche Materialien könnten verbessert werden?
  • Wie fühlen sich die Bewohner oder die Nutzer darin?

Tausende von Aspekten sind denkbar. Die häufigsten sind aber die historische Bauforschung und die qualitative Bauforschung. Erstere, also die Baugeschichte, ist eine gute Grundlage. Allerdings entdeckt man in alten Bauten nicht mehr so viel Neues. Letztere befasst sich damit die Qualität von Bauobjekten zu verbessern, in allen denkbaren belangen: wirtschaftlich, technisch, energetisch, umwelttechnisch usw. Was sind die Inhalte bzw. die Ziele?

  • Technische Methoden der Bautechnik sollen verbessert werden.
  • Gebäude sollen bessere Eigenschaften aufweisen: stabiler, billiger, langlebiger …
  • Baumaschinen im Bauwesen sollen verbessert werden.
  • Vermeidung von Schäden beim Bau.
  • Senkung der Kosten beim Bauprozess.
  • Verbesserung der Umwelteigenschaften.
  • Optimierung des Komforts für die Nutzer.
  • Planung und Erforschung neuer Baumaterialien.

Mit all diesen Dingen beschäftigen sich Ingenieure und Experten für Architektur. Ihre Erkenntnisse tragen sie im Austausch zusammen.

Entwickelt sich die Bauforschung weiter?

Man könnte meinen, nach so vielen Millionen von errichteten Immobilien auf dieser Welt, da sollte man doch eigentlich schon alles wissen. Wieso geht die Forschung noch immer weiter?

Gute Frage. Aber keine Sorge, die Forschung in Sachen Baukonstruktion wird sich permanent weiterentwickeln könne. Grund dafür ist, dass mit jeder Innovation ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Sie verändert die Technik in eine neue Richtung. Man fängt an ihre Auswirkungen zu untersuchen und findet immer wieder negative Begleiterscheinungen. Diese versucht man dann abzubauen und zu verbessern. Jede Entwicklung hat eben auch Nachteile. Der Prozess kommt also nie zum Stillstand.

Eine andere Sache ist, dass findige Firmen gerade damit ihr Geld verdienen, dass sie neue Baumaschinen konstruieren. Oder, sie entwickeln in ihren Laboren neuartige Materialien, die noch leichter sind, noch weniger kosten und besser isolieren. Auch sie müssen ausgiebig getestet werden. Zu tun gibt es in der qualitativen Bauforschung immer mehr als genug.

Welche Trends treiben die Bauforschung derzeit voran?

Immer wieder verändert sich die Welt. Neue Technologien werden erfunden oder Materialien entdeckt. Dort muss man sich anpassen. Darüber hinaus ändern sich die Ansprüche der Welt, auch sie wirken sich auf die operativen Vorgänge auf der Baustelle und auf die Arbeit von Architekten aus. Aktuell sind es vor allem diese Trend Themen:

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  • Umwelttechnik und energetische Aspekte
  • Wirtschaftlichkeit
  • Materialknappheit

Wir gehen ins Detail:

Umwelttechnik und energetische Aspekte

Der Klimawandel schreitet leider in Eiltempo voran. Auf dem Globus steigt die Durchschnittstemperatur schneller als erhofft. Ein Mittel, um dieses Problem abzuwenden ist es den Energieverbrauch von Häusern und Wohnungen zu senken. Dadurch benötigt es weniger Heizwärme aus fossilen Energien. In dieser Hinsicht muss heute die Architektur von Häusern komplett angepasst werden. Waren früher Optik und Wirtschaftlichkeit wichtig, sind jetzt Isolierungen und Nachhaltigkeit von Bedeutung. Die Forschung arbeitet an allen Ecken Enden an neuen Möglichkeiten, um dem in der Bauwirtschaft Rechnung zu tragen: Iso-Fenster, besseres Fassadensystem, Solarpanäle auf Dächern usw.

Wirtschaftlichkeit

Auch, wenn energetische Aspekte heute dominieren, bleibt natürlich die Wirtschaftlichkeit beim Hausbau nach wie vor wichtig. Ansonsten könnten sich Projekte kaum noch realisieren lassen. Grund dafür ist, dass gestiegene Preise für Grundstücke und Baumaterial die Kosten massiv haben steigen lassen. Zudem sind die Löhne von Bauarbeitern durch den Fachkräftemangel auf ein Rekordhoch geklettert. Daher versucht man alles, um die Ausgaben zu senken. Würde man dies nicht tun, dann hätten Familien oder Unternehmen irgendwann nicht mehr genug Geld, um ein Objekt abzubezahlen. Darum werden neue Maschinen angeschafft und immer wieder veränderte Baumethoden erprobt.

Materialknappheit

Auf unserem Planeten gibt es Ressourcen, deren Menge so langsam zum Erliegen kommt. Und wenn nicht zum erliegen, werden sie dennoch knapper, so dass die Preise steigen. Holz ist ein Beispiel dafür. Wie kann das sein?

  • Aufgrund von Feuern in den USA, bei denen tausende Häuser vernichtet wurden, wurde die Nachfrage nach Holz erhöht.
  • In vielen Regionen der Erde erhöhen sich die Temperaturen. Sie führten dazu, dass große Waldbestände vertrocknet sind, mangels Regen.
  • In abgelegenen Regionen, wie Sibirien, gab es riesige Waldbrände, die schwer zu löschen sind. Dort wurde viel Holz vernichtet.

Viele solcher Entwicklungen ließen in letzter Zeit die Preise steigen. Man kann diese Dinge nicht einfach so akzeptieren. Ansonsten würde die Bauwirtschaft aufhören zu existieren. Als Alternative gibt es nur den Versuch Materialien durch andere zu substituieren. Möglich wird das dann, wenn kluge Leute in den Labors für Werkstofftechnik nach neuen Stoffen forschen, die ähnliche Eigenschaften haben, wie das vorher verwendete. Allerdings müssen sie aus einem anderen Rohstoff bestehen, der nicht knapp ist. Zudem darf das Material nicht zu teuer sein, sonst ist die Anwendung nicht in der Realität umsetzbar.

Fazit

Die qualitative Bauforschung ist eine hoch interessante und sehr vielseitige Wissenschaft. Sie wird regelmäßig vor neue Herausforderungen gestellt. Manchmal ist die Geschwindigkeit dabei rasant. Mit den Erkenntnissen aus dieser Disziplin wird sichergestellt, dass wir in Zukunft eine Chance haben in unseren eigenen vier Wänden zu wohnen.