Um in Deutschland als Architekt arbeiten zu dürfen, erfordert es eine Mitgliedschaft in der Architektenkammer. Denn selbst um den Titel nur führen zu dürfen ist sie notwendig. Diese Anforderungen erstrecken sich auch auf die Berufe als Innenarchitekt, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner. Mit ungefähr 31.000 Mitgliedern ist die Architektenkammer NRW die größte im gesamten Bundesgebiet.
Historisch bedingt wurden Kammerberufe für freie Berufe eingerichtet, um sicherzustellen, dass die Anwärter fachlich und persönlich für Tätigkeit qualifiziert sind. Insbesondere dann, wenn sie dadurch in verantwortungsvolle Positionen gelangen, denen eine hohe, gesellschaftliche Bedeutung zukommt. Typische Beispiele sind Ärzte, Anwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Notare und eben Architekten.
Wie wird man Mitglied in der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen?
Um in die Architektenkammer NRW aufgenommen zu werden, ist ein erfolgreich absolviertes Studium notwendig, in einem der oben genannten Studiengänge. Zudem ist ein Nachweis von über zwei Jahren berufspraktischer Erfahrung erforderlich. Diese Beiden sind Muss-Kriterien.
Des Weiteren ist zu beachten, dass alle Mitglieder bestimmten Regeln des Berufsstandes unterliegen. Im Allgemeinen heißt das vor allem gesetzestreu zu sein. Denn bei einschlägigen Vorstrafen oder gesetzwidrigen Handlungen kann eine einseitige Beendigung der Mitgliedschaft erfolgen, mit der eine weitere Ausübung des Berufes nicht mehr möglich ist.
Welche Aufgaben erfüllt die Architektenkammer NRW?
Gegründet wurde die Kammer das Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 1970. Ihren Hauptsitz hat sie in Düsseldorf. Sie erfüllt im Wesentlichen drei wichtige Aufgaben:
Interessenvertretung der Mitglieder
Die Kammer nimmt die Interessen der Mitglieder wahr und vertritt diese vor unterschiedlichsten Organen der Politik, Verwaltung und der Wirtschaft. Zudem bietet sie eine Reihe von Dienstleistungen, Beratungsleistungen und Fortbildungen an. Dazu gehören Seminare, Ausstellungen, Kongresse, Weiterbildungen und sonstige Veranstaltungen, die mit dem Thema Baukultur im Zusammenhang stehen.
Ein sehr wichtiges Thema in den Freien Berufen ist die Altersversorgung und Versicherungen. Hierfür hat die AKNW ein Versorgungswerk errichtet. Über das Versorgungswerk können die Kammermitglieder für das Alter vorsorgen und sich gegen Risiken wie Tod, Berufsunfähigkeit oder langfristige Erkrankungen absichern.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist sehr engagiert dabei das allgemeine Niveau der Architektur hoch zu halten und weiter zu verbessern. Zudem kommen immer mehr Aufgaben aus dem Bereich Klimaschutz und Green Architecture hinzu.
Hierfür steht die Kammer im regen Austausch mit öffentlichen Instituten für Stadtentwicklung, NGO´s aus dem Bereich Umweltschutz, Kultur, Sozialwesen und mit Unternehmen der Privatwirtschaft.
Politische Vertretung
Die Tätigkeit als Architekt oder Architektin unterliegt häufig sehr strengen gesetzlichen Regelungen und Vorschriften. Denn diese dienen meist der Sicherheit im Wohnungsbau oder dem Umweltschutz usw. Immer wieder finden Änderungen statt, die Auswirkungen auf die alltägliche Arbeit haben.
Hier versucht die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen die Politik aktiv zu unterstützen und zu beraten. Einerseits, um die Interessen ihrer Mitglieder zu wahren, anderseits um dabei zu helfen optimale Ergebnisse bei der Gesetzgebung zu erzielen.
Führung der AKNW
Als eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, benötigt die Organisation einen Vorstand. Denn dieser wird in der Vertreterversammlung gewählt, für eine Dauer von fünf Jahren. Die Zusammensetzung erfolgt nach diesen Kriterien:
- 1 Präsident*in
- 3 Vizepräsidenten
- 6-11 Beisitzer*innen
Der Job des Vorstandes ist es die Geschäfte innerhalb ihres Verantwortungsbereiches NRW zu führen. Das Gremium wird von einem Geschäftsführer*in unterstützt.